Hotspot der Biodiversität

Am 12. Juni 2010 führt die Eidg. Forschungsanstalt WSL in Mörel den Tag der Artenvielfalt durch. 35 Experten für verschiedene Organismen untersuchen auf einer festgelegten Fläche von einem Quadratkilometer die Artenvielfalt. Die Auswahl von Mörel-Filet basiert auf einer statistischen Auswertung, da hier besonders hohe Artenzahlen für verschiedene Organismengruppen erwartet werden. Die Prognosen werden bestätigt.

Insgesamt konnten 1969 verschiedene Arten gefunden werden! Klar am artenreichsten waren die Gliederfüsser (Insekten, Spinnentiere) mit 939 Arten, gefolgt von den Farn- und Blütenpflanzen mit 508 Arten. Noch nie wurden auf nur 1 km2 im Alpenraum der Schweiz mehr Farn- und Blütenpflanzen gefunden! Zum ersten Mal in Mörel konnte die Walliser Levkoje, eine seltene, in den Alpen heimische Art, festgestellt werden. Mit dem Wollfrüchtigen Ackersalat landete eine vom Aussterben bedrohte Pflanze in der Botanisierbüchse. Auffällig artenarm sind dagegen die Pilze, doch liegt dies an der für diese Organismengruppe ungünstigen Jahreszeit bei der Durchführung des Tags der Artenvielfalt.

Die Zahl von 1969 Arten bezeichnet die WSL als „erstaunlich hoch“. Ein Grund dafür ist die Habitatsvielfalt im untersuchten Quadratkilometer: Nord-exponierte Wälder, Talaue (Auengebiet von nationaler Bedeutung), Siedlungsgebiet, trockene Südlagen mit Trockenrasen und Felsen, extensive Landwirtschaft, Kastanienselve, abwechslungsreiche Geologie, ausgeprägter Höhengradient.

Die Gemeinde Mörel-Filet erhält aufgrund der Artenvielfalt die Bezeichnung „Hotspot der Biodiversität“.